Mich hat Musik schon immer irgendwie im Leben begleitet und war wichtig für mich. Sie läuft oft im Hintergrund wenn ich arbeite oder hilft mir beim Entspannen. Wir haben Sie auch gern an wenn Freunde da sind oder wir eine Feier haben. Daher war es für uns wichtig auch eine Audiolösung im Haus zu haben.
Diese Audiolösung muss sich auch irgendwie ins SmartHome integrieren. Ich möchte ja wenn möglich alles smart gesteuert haben und nicht darüber nachdenken müssen oder es selbst machen.
In diesem Artikel geht es daher vor allem darum welche Lösungen ich mir angesehen habe, welche Lautsprecher ich gewählt habe und warum. Gerade die Auswahl hat mich einige Zeit gekostet, da es einiges zu beachten gilt.
Warum Lautsprecher oder Audio im Smarthome?
Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage warum man überhaupt Audio im SmartHome integrieren sollte. Reichen nicht einfach die Lautsprecher zum abspielen der Musik? Was will man denn mehr?
Was ist möglich/geplant?
Zunächst wollten wir einfach nur Musik in den verschiedenen Zimmern hören. Die Liste hat sich dann aber etwas erweitert und sieht nun folgendermaßen aus. Wann und wie es umgesetzt wird, das steht noch aus 🙂
- unterschiedliche Musik in verschiedenen Zimmern
- verschiedene Quellen (lokale mp3-Speicher sowie Streamingdienste)
- Heimkino Feeling möglich (5.1)
- steuerbar über das Smarthome (laut/leise, je nach Szenario andere Musik)
- Klingel sollte idealerweise darüber funktionieren
- Durchsagen
- Musik folgt mir durch das Haus
Das sind zumindest die Dinge die uns eingefallen sind. Während des Betriebs werden sicherlich noch weitere Anwendungsfälle dazukommen.
Auswahlkriterien für Lautsprecher
Die Auswahl der Lautsprecher hat mich einige Zeit gekostet. Ursprünglich wollte ich diese komplett in unserer abgehängten Decke integriert haben. Meine Frau wollte keine zusätzlichen Geräte irgendwo stehen haben und es sollte alles schön aufgeräumt wirken. Wohin also sonst mit den Lautsprechern. Tja, da blieb erstmal nur die Decke.
Also mal geprüft welche Lautsprecher in die Decke integrierbar sind. Es gibt hier auf Amazon eine recht große Auswahl an Deckenlautsprechern und auch Loxone bietet Deckenlautsprecher an. Die Lautsprecher von Loxone waren aber bei uns leider zu hoch für unsere Decke. Also mussten wir selbst nach passenden Deckenlautsprechern suchen. Es gibt hier auch eine große Auswahl, nur leider habe ich was Audio angeht keine Erfahrung worauf es ankommt. Wörter wie Impedanz, Wirkungsgrad, Belastbarkeit in RMS waren (und sind zum Teil immer noch) böhmische Dörfer für mich. Ich habe zwar etwas gegoogelt und ein paar Infos herausgefunden, jedoch sicher war ich mir nicht.
Letztlich habe ich ein paar Deckenlautsprecher zum Testen bestellt. Was soll ich sagen, kurzum: sie klangen alle ziemlich schrecklich! Das Problem waren dabei gar nichtmal so die hohen Töne. Es war der fehlende Bass. Eine Stimme oder ein Lied ohne tiefe Töne klingt nur flach und nicht realistisch. Leider haben auch keine Einstellungen (wie mehr Bass oder Tiefen) an der Wiedergabequelle geholfen. Eigentlich auch logisch, da man für die tiefen Töne auch eine bestimmte Hubhöhe des Membrans benötigt um genügend Luft zubewegen (hach zumindest ein bisschen was gelernt 😉 ).
Genauso wichtig war für mich auch die Wartbarkeit und Austauschbarkeit nach ein paar Jahren. Die vorhandenen Löcher in der Decke sind leider ein weiterer großer Nachteil der Deckenlautsprecher. Diese Löcher haben einen dann festen Durchmesser und man benötigt wieder Lautsprecher im selben Design und der gleichen Größe.
mögliche Lautsprecher
Da der Test der Deckenlautsprecher ein miserables Ergebnis der Tonqualität geliefert hat, habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Die erste Idee war es Klangboxen um die Lautsprecher zu bauen, welche die Klangqualität deutlich optimieren sollen und den Bass dadurch besser wiedergeben. Naja. Scheinbar habe ich diese Langkörper nicht gut gebaut oder einen anderen Fehler begangen. Fazit ist: Für mich war der Klang nun zwar etwas besser aber immer noch nicht zufriedenstellen.
Daher noch einmal kurze Beratung mit meiner besseren Hälfte und ihr einmal die Sonos-Boxen als Alternative gezeigt. Ich habe das OK bekommen einen Test zu bestellen und anschließend war Sie überzeugt vom Klang. Durch die Wandmontage der Sonos-Lautsprecher stehen diese auch nicht herum, sondern sind schön aufgeräumt. Wir haben die Wandhalterungen von Flexson verwendet. Durch diese können die Sonos-Lautsprecher auf dem Kopf montiert werden und die Bedienelemente sind damit von unten erreichbar und nutzbar. Bei anderen Wandhalterungen ist dies nicht möglich.
Für die Sonos Lautsprecher noch zwei Dinge, die mir wichtig erscheinen. Zum einen sind die Sonos One SL Lautsprecher nicht mit den Sonos Play One Lautsprecher als Stereopaar kompatibel. Falls ihr ein Stereopaar wollte, solltet ihr darauf achten.
Wenn ihr die Sonos One SL in einer Wandhalterung einsetzt: Koppelt die Lautsprecher zuerst mit eurem System und mit anderen Lautsprechern als Stereopaar. Bei den One SL ist der Kopplungsknopf leider an der Rückseite. Wenn die Lautsprecher in die Flexson Halterung eingesetzt sind, könnt ihr den Knopf nicht mehr erreichen und nicht mehr koppeln. Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Die Netzwerklautsprecher gibt es natürlich nicht nur von Sonos sondern auch von anderen namhaften Herstellern wie Teufel One, Denon Heos oder Amazon Alexa. Bei Apple AirPlay ist man zum Beispiel nicht an bestimmte Lautsprecher gebunden, allerdings dafür wieder an Apple.
Eine andere Möglichkeit wären Bluetoothlautsprecher. Diese haben jedoch den Nachteil, dass Bluetooth am Abspielgerät aktiviert sein muss. Außerdem ist darüber eine sinnvolle Integration in ein SmartHome nicht gegeben. Bluetooth ist ein Kommunikationsstandard für die unmittelbare Nähe und nicht wie WLAN dafür ausgelegt auch die Fläche zu versorgen. Außerdem fehlt es an einer sauberen Bluetooth Schnittstelle im SmartHome.
Eine normale Stereoanlage in jedem Zimmer ist sicherlich auch noch möglich, aber auch hier ist es mit der Integration ins SmartHome nicht weit her. Und die Kosten dafür in jedem Zimmer, sowie der verlorene Platz sind eher Nachteile.
Steuerung der Lautsprecher im SmartHome
Wesentlich für die Beantwortung der Frage „Welche Deckenlautsprecher im SmartHome“ war natürlich auch: Wie kann ich die denn ansteuern und intelligent verwenden.
Loxone bietet dazu den Musicserver an. Dieser ist aber sehr teuer und eigentlich für den direkten Anschluss von Lautsprechern gedacht. Es ist eigentlich ein intelligenterer Receiver mit einer Vielzahl von Lautsprecheranschlüssen um jeden Raum/Lautsprecher einzeln zu verwenden. Der Server bietet auch eine Vollintegration in Sonos und mit wenigen Konfigurationsschritten können die Sonos Lautsprecher ebenfalls bedient werden. Der große Nachteil: Der hohe Preis. Der Loxone Music Server kostet für acht einzeln steuerbare Räume satte 1.800€.
Nach der bitteren Pille (und etwas googeln) bin ich auf das Loxberry Plugin „Sonos4Loxone“ gestoßen. Loxberry ist ein kleiner Server auf einem Raspberry der Loxone-Dienste bereitstellen kann. Einer dieser Dienste ist Sonos4Loxone. Die Dienste werden ähnlich wie Apps auf Smartphones installiert und können dann beispielsweise über die virtuellen Ein- und Ausgänge in Loxone angesprochen werden. Die Dokumentation und das Plugin selbst werden dabei kostenfrei von der Loxone Community gepflegt und weiterentwickelt. Dadurch habe ich mich schnell für die Sonos Alternative entschieden, da diese deutlich günstiger als der Music-Server Variante wäre. Der Nachteil ist der etwas höhere Aufwand für die Konfiguration.
Warum ich mich für Sonos im Loxone SmartHome entschieden habe
Letztendlich waren es mehrere verschiedene Gründe warum ich auf Sonos für die Integration setze.
Die Boxen von Sonos sehen schlicht aus, können einfach auch an Wänden montiert werden und haben einen guten Klang. Ich kann relativ einfach ein 5.1 System realisieren. Ebenfalls kann ich darüber die verschiedensten Musikquellen auswählen und abspielen. Und seien wir mal ehrlich: Das ist der Hauptanwendungszweck für Lautsprecher. Die Integration in ein SmartHome ist schön und wünschenswert und funktioniert auch mit Loxone. Aber letztendlich soll eigentlich „nur“ Sound abgespielt werden.
Über den Loxberry und das Plugin „Sonos4Loxone“ ist die Integration in Loxone nicht sehr schwierig, lediglich zeitaufwendiger.
Und sollte es wirklich einmal soweit kommen, dass mir die Sonos Lautsprecher an den Wänden nicht mehr gefallen kann ich diese einfach abmontieren, die Wanddosen mit einem Gitter blind machen und die Stelle wieder verspachteln. Niemand würde dann sehen, dass dort einmal diese Lautsprecher hingen.
Der Nachteil ist natürlich die notwendige Cloud von Sonos. Sollte diese einmal aufgegeben werden, sind die Lautsprecher nutzlos. Das Risiko ist klar vorhanden und mir auch bewusst. Aber das habe ich auch bei anderen Lautsprecherherstellern und bei Herstellern wie Loxone, wenn diese ihre Dienste nicht mehr zur Verfügung stellen. Ich denke aber auch, dass zumindest über die nächsten Jahre die Lautsprecher weiterhin verwendet werden können und sich daher die Investition auch sinnvoll ist.
Wie seht ihr das? Habt ihr ebenfalls ein Audiosystem integriert. Welches war das und warum genau das?